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Der Herr heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.

Psalm 147,3 Juli / August 2024

Zerbrochene Herzen und Wunden, die verbunden werden müssen, das
sind nicht die Dinge, die wir gewöhnlich mit der Sommerzeit verbinden.
Viele von uns nehmen während dieser Monate die Gelegenheit
wahr um zu verreisen, sich auszuspannen, geliebte Menschen zu besuchen.
Die Sonne scheint und es ist warm, man kann das Leben draußen
in der freien Natur genießen. Und doch nehmen Leid und Unrecht oft
keine Rücksicht auf die Jahreszeit. Auch im Sommer gehen die Kriege
unserer Zeit weiter; auch im Sommer erleben Menschen Enttäuschungen,
ihnen wird das Herz schwer.
Wir kennen wahrscheinlich alle den Spruch: „Kleine Kinder, kleine Sorgen,
große Kinder große Sorgen.“ Das gleiche gilt für uns Menschen im
Allgemeinen. Die Sorgen, die uns in der Kindheit beschäftigen sind
nichts im Vergleich zu den Sorgen und Problemen, die als Erwachsene
auf uns zukommen. Meiner kleinen Tochter wurde das Herz gebrochen
als sie von einem Klassenkameraden nicht zum Geburtstag eingeladen
wurde. Die kleine Schürfwunde an ihrem Knie brauchte ein Pflaster. In
beiden Fällen war die Fürsorge von liebenden Eltern genug um das
Trauma schnell verfliegen zu lassen.
Dann wird man groß, die Sorgen und Probleme werden größer, und
gleichzeitig sind keine Eltern mehr da, die für mich alles regeln. Statt
dass ich nicht zum Geburtstag eingeladen werde, geht eine für mich
tragende Beziehung in die Brüche. Statt einer Schürfwunde am Knie
geht es um Krebs, um Altersbeschwerden, um den möglichen Verlust
meiner Sehkraft. Wir sind natürlich sehr gesegnet, dass für diese gesundheitlichen
Probleme uns oft gute Möglichkeiten angeboten werden,
wir sind medizinisch insgesamt sehr gut versorgt. Wir sind oft von
lieben und fürsorglichen Menschen umgeben, die wirklich ihr Bestes
geben.
Aber was machen wir wenn die lieben Menschen, die es wirklich gut
mit uns meinen, mit eigenen Sorgen und Problemen beschäftigt sind,
wenn anderen die Kraft ausgeht und sie nicht mehr helfen können?
Wenn alle menschlichen Mittel erschöpft sind und keine Hilfe da ist?
Dann brauchen wir eine Quelle der Kraft und des Trostes, die größer
ist als uns. Dann brauchen wir den allmächtigen Herrn, von dem hier
behauptet wird, dass er gleichzeitig Seelsorger und Krankenpfleger ist:
dass er zerbrochene Herzen heilt und schlimme Wunden verbindet!
Ich habe es oft genug erlebt: schwere Stunden in denen man sich von
allen Menschen verlassen fühlt. Wache Nachtstunden in denen man
sein Herz dem gnädigen, allmächtigen Herrn ausschüttet, und der Friede
der den menschlichen Verstand übersteigt, den man vom Herrn
empfängt. Er bringt die Dinge dann zu einem guten Ende. Er ist der
Herr unser Arzt! Wendet euch an ihm in aller Not, in dieser hellen,
freundlichen Sommerzeit, die aber auch voller Not sein kann.

Alan Gross